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Dekubitus

Ein Dekubitus ist eine Hautveränderung, die entsteht, wenn das Gewebe dauerhaft mit Sauerstoff unter- oder nicht versorgt ist. Dies trifft z. B. zu, wenn bestimmte Körperpartien über einen längeren Zeitraum permanentem Druck ausgesetzt sind. Es kommt zum Ab-sterben von Gewebe und in der Folge zu starken Schmerzen und Nekrosen, die je nach Entwicklungsstadium lebensbedrohlich für die Betroffenen sein können. Das Absterben von Gewebe kann auch durch Reibungs- und / oder Scherkräfte ausgelöst werden. Es gilt also Dekubitalulcera zu verhindern und hierzu ist eine Dekubitusprophylaxe auf dem aktuellen Stand pflegefachlicher Erkenntnisse erforderlich.

Eine genaue Ermittlung des körperlichen Zustandes und der Bewegungsabläufe ergab, dass eine erhöhte Gefahr zum Absterben von Gewebe vorliegt. Wir bitte Sie deswegen folgende Punkte zu beachten:

  • Wechseln Sie alle 2 Stunden die Sitz- oder Liegeposition
  • Am besten ist im Liegen eine etwa 30 Grad Seitenlage, die man mittels Kopfkissen, Bettdecken oder anderer anschmiegsamer Polster im Rücken unterstützen kann
  • Nutzen Sie bevorzugt Stühle mit Armlehnen
  • Im Stuhl sind schon kleinere Veränderungen der Sitzposition sehr gut
  • Kommt es zu Verunreinigung der Haut durch Urin oder Stuhlgang sollte diese nach Möglichkeit bald entfernt werden
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Themenüberblick Dekubitus

Nachfolgender Überblick zum Thema Dekubitus klärt Sie zur Entstehung, Erkennung und Vorbeugung von Druckgeschwüren auf.

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Wie entsteht ein Druckgeschwür?

URSACHEN VON Dekubitus

Ein Druckgeschwür (Dekubitus) entsteht durch Druck auf eine Körperzone in einer bestimmten Zeitspanne. Dabei werden Blutgefäße zusammengedrückt, dass Körpergewebe wird nicht ausreichend ernährt und es sterben Zellen ab. Die Folge ist eine Wunde – ein schmerzendes Druckgeschwür.

Wer ist gefährdet?
Gesunde Menschen bewegen sich fast ständig, wenn auch nur minimal. Bei ihnen entsteht kein Dekubitus. Gefährdet sind hingegen kranke und pflegebedürftige Menschen, die sich nur wenig bewegen. Bewegungsunfähigkeit ist der wichtigste Grund für Druckgeschwüre! Lähmungen oder Schwäche sind zusätzliche Risikofaktoren, ebenso wie eine schlechte Durchblutung und ein schlechter Ernährungszustand wie Untergewicht oder starkes Übergewicht. Weitere Risikofaktoren sind Scheuern durch Rutschen auf der Bettunterlage oder auch längeres Liegen in Nässe, z. B. bei unkontrolliertem Harnverlust (Inkontinenz). In diesen Fällen werden Geschwüre durch Wundsein der oberen Hautschichten begünstigt. Druckentlastung ist auch durch Freilagerung oder Weichlagerung möglich. So ist beispiels-weise die Freilagerung der Fersen mit Hilfe eines kleinen Kissens.

Bei einer starken Dekubitusgefährdung kann eine Weichlagerung auf speziellen Schaumstoffmatratzen erfolgen. Auf lange Sicht geht allerdings das Körpergefühl verloren und durch das Einsinken bewegt sich der Pflegebedürftige noch weniger.

Bedenken Sie: Auch wenn ein Pflegedienst dreimal täglich zu Ihnen kommt und den Pflegebedürftigen lagert, ist Ihre Hilfe zusätzlich wichtig, um zwischendurch weitere Positionswechsel durchzuführen. Empfehlenswert ist die sogenannte 30 Grad-Lage, eine „schräge Seitenlage“, rechts und links im Wechsel. Sie wird von Kranken oft besser vertragen als das Liegen strikt auf einer Körperseite. In der 30 Grad-Position liegen kaum Knochen auf, sondern die Weichteile seitlich am Rücken.

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Wie sieht ein Druckgeschwür aus?

Symptome von Dekubitus

Ein Druckgeschwür beginnt mit einer bleibenden Hautrötung, evtl. entsteht eine Blase. Wird die Stelle nicht unverzüglich entlastet, entsteht im zweiten Stadium eine zunächst oberflächliche Wunde. Im dritten und vierten Stadium wird die Wunde dann jeweils tiefer und kann sich auch entzünden.

Manchmal ist die Haut an der Oberfläche noch intakt, aber unter einer Hornschicht sieht man blauschwarzes, abgestorbenes Gewebe. Liegt die Wunde weiter auf, kann sie nicht heilen und andere Körperstellen werden zusätzlich belastet.

Wo entsteht ein Druckgeschwür am ehesten?
Besonders gefährdet sind alle Körperstellen, an denen Knochen dicht unter der Haut liegen, wie z. B. das Kreuzbein (die Gegend oberhalb der Gesäßfalte), der Hinterkopf, die Fersen oder auch Schulterblätter und Ellenbogen. Liegt die oder der Pflegebedürftige auf der Seite können auch Hüftknochen, Ohrmuscheln oder Fußknöchel „durchliegen“ – im Sitzen ist vor allem das Steißbein gefährdet.

Wie Sie Dekubitus vorbeugen können!

Dekubitus Prophylaxe

Bei guter Vorbeugung durch tägliche Beobachtung, häufige Bewegung und die richtige Hautpflege kann ein Druckgeschwür fast immer vermieden werden. Sehr wichtig ist, dass Sie die gefährdeten Stellen regelmäßig beobachten. Der sog. „Fingertest“ zeigt, ob schon eine Schädigung vorliegt. Dabei drückt man mit dem Finger kurz auf die gerötete Hautstelle. Wenn die Haut nicht geschädigt ist, verfärbt sich die gedrückte Stelle weiß und wird anschließend wieder rot. Bei Wundliegen tritt die Weißverfärbung nicht ein, sondern die Stelle bleibt rot.

Grundsätzlich gilt: Eigenbewegung fördern, Position wechseln und häufiger das Bett verlassen sind die besten Vorbeugungswege. Auch der Pflegebedürftige sollte über diese Zusammenhänge informiert sein und so viel wie möglich selbst tun.

Druckentlastung und Druckveränderung

Die beste Vorbeugung ist die Druckentlastung bzw. Druckveränderung durch häufige Bewegung. In mehrstündigen Abständen sollte ein kompletter Positionswechsel vorgenommen werden. Dazwischen können kleine Lageveränderungen, z. B. der Arme oder Beine, oder das wechselnde Unterlegen von flachen Kissen den Auflagedruck verändern. Bewährt hat sich auch das Unterlegen von Keilen oder zusammengerollten Decken unter die Matratze, abwechselnd auf jeder Bettseite. Ganz unterschiedlich ist der Zeitabstand des Positionswechsels, er hängt individuell von vielen Bedingungen ab. Bei manchen Menschen kann schon binnen zwei Stunden eine Hautrötung entstehen, andere Dekubitus Gefährdete können durchaus vier Stunden auf einer Stelle liegen, die Nachtruhe ist natürlich auch zu beachten.

Einsatz von Wechseldruckmatratzen

Bei elektrisch betriebenen Wechseldruckmatratzen kommt neben der Geräuschbelastung das Gefühl einer fremdartigen Oberfläche hinzu. Ihr Einsatz ist nur bei höchster Gefährdung sinnvoll und selbst dann kann auf eine Druckentlastung durch Bewegung im Bett nicht verzichtet werden. Auch im Sitzen wird ein hoher Druck auf den Gesäßbereich ausgeübt; bei längerem Sitzen ist daher eine Druckentlastung nötig, z. B. eine weiche Polsterung. Der Pflegebedürftige sollte sich außerdem auf Armlehnen abstützen und die Füße auf den Boden stellen können. Nicht empfehlenswert ist der Einsatz von Wasserkissen und Wassermatratzen, Luftringen für das Gesäß und Fersenringen. Schaffelle im Bett sorgen lediglich für Gemütlichkeit, haben aber keinen druckentlastenden Effekt.

Hautschutz

Eine gute Hautpflege ergänzt die Vorbeugung gegen Druckgeschwüre. Die Haut, besonders an den druckgefährdeten Stellen, sollte geschmeidig und glatt gehalten werden. Bei trockener Altershaut empfehlen sich Wasser in Öl-Hautlotionen (Aufdruck beachten oder nachfragen!). Schon reines Wasser stört den hauteigenen Schutzmantel. „Waschaktionen“ sollten daher nicht zu großzügig und häufig durchgeführt werden. Der Einsatz normaler Seife entfettet die Haut. Besser ist die Verwendung seifenfreier Waschlotionen (Syndets) und das anschließende Eincremen der Haut. Die Haut wird auch geschützt, indem ein Gezerre des Körpers über die Bettunterlage vermieden wird. Bei halb hoher Sitzposition „rutschen“ Menschen im Bett oft langsam nach unten. Achten Sie darauf, dass das Hüftgelenk beim Liegen mit der „Knickstelle“ des Bettes, an der das Kopfteil zu verstellen ist, in gleicher Höhe liegt. Dann kommt es nicht so leicht zu einem Herunterrutschen. Vermieden werden sollte auch Staunässe, zum Beispiel durch feuchte Vorlagen, Hosen oder Unterlagen. Abzuraten ist von so genannten Hautschutz-Sprays, Baby-Ölen, abdeckenden Pasten oder reinen Fettsalben wie Vaseline oder Melkfett – sie verschließen die Poren. Noch schädlicher sind Abreibungen mit Franzbranntwein an den gefährdeten Stellen. Zur Vorbeugung von Druckgeschwüren ist dieses Vorgehen nicht geeignet!

Ernährung

Es gibt nicht die Ernährung, die ein Druckgeschwür verhindern kann. Dennoch sind zur Dekubitusprophylaxe eine gute Flüssigkeitszufuhr / Trinkmenge und eine normale Kalorienaufnahme durch die Ernährung wichtig. Jede Form der Mangelernährung kann die Heilung eines Druckgeschwürs verzögern.

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