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INFORMATIONEN RUND UM DAS THEMA

Soor & Parotitis

Soor oder auch als Candidiasis bekannt, ist ein cremig-weißer, nicht abwischbarer Belag in der Mundhöhle, bevorzugt auf der Zunge und der Wangenschleimhaut. Ausgelöst wird dieser durch den Hefepilz Candida albicans, der sich physiologisch auf der Haut und Schleimhaut des menschlichen Körpers befindet. Zusammen mit Bakterien bildet der Candida albicans die physiologische Flora der Haut und Schleimhaut, welche dem Schutz des Körpers z. B. vor dem Eindringen von Krankheitserregern dient. Wird diese Flora, bei der sich Bakterien und Pilze gegenseitig im Wachstum hemmen, gestört und die Zahl der Bakterien verringert, entsteht der sogenannte Soor.

Parotitis ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse, ausgelöst meist durch Staphylokokken oder Streptokokken. Die durch die Bakterien ausgelöste Entzündung der unterhalb der Ohren gelegenen Ohrspeicheldrüse, kann sich durch verschiedene Symptome zeigen. Klassisch sind dabei Kau- und Schluckbeschwerden, sowie Schmerzen im Bereich der Ohrspeicheldrüse. Durch den Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse, der zwischen Oberkiefer und Wangentasche im Bereich der hinteren Mahlzähne in den Mundraum mündet, kann es aber auch zu Eiterabfluss kommen. Als letztes Symptom sollte hier noch das Fieber erwähnt werden, welches aber kein eindeutiges Indiz für eine Parotitis ist.

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Themenüberblick Soor & Parotitis

Nachfolgend bieten wir einen kurzen Überblick über verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Soor und Parotitis. Von den Risikogruppen bis zur Therapiebeschreibung und vorbeugenden Maßnahmen – dieser Überblick veranschaulicht die Vielschichtigkeit des Themas und hilft Ihnen ein ganzheitliches Verständnis dieser herausfordernden Erkrankung zu gewinnen.

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Risikogruppen für Soor & Parotitis

Gefährdet ist grundsätzlich jeder Bewohner, da ein Soor oder eine Parotitis auch oftmals ohne nennenswerten Hintergrund oder Vorerkrankung auftreten. Natürlich gibt es auch die sogenannten Risikogruppen. Zu diesen Risikogruppen zählt jeder Pflegebedürftige, der in irgendeiner Form in seiner Körper-/ Mundpflege eingeschränkt ist. Hier gilt natürlich das besondere Augenmerk auf die Mundpflege.

Weitere Risikogruppen sind Menschen, die Medikamente wie Antibiotika, Cortison oder andere Präparate zur Immunsuppression erhalten. Diese zerstören Bakterien und bringen damit die oben genannte physiologische Flora durcheinander. Ein weiterer großer Punkt sind Menschen, die kaum oder keine Nahrung oder Flüssigkeit oral aufnehmen können oder dürfen.

Neben diesen Hauptrisikogruppen können auch Diabetiker, Personen mit Tracheostoma oder generell Mundatmer für diese Krankheitsbilder leicht empfänglich sein. Wie zu bemerken ist, kann daher nahezu fast jeder Pflegebedürftige in der ein oder anderen Weise zur Risikogruppe zählen – vielleicht nicht gerade zu einer Hochrisikogruppe, aber ein gewisses Risiko besteht.

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Therapien bei Soor & Parotitis

Hat ein Betroffener bereits einen Soor oder eine Parotitis, muss die Diagnose auf jeden Fall von einem Arzt gestellt werden, welcher die weitere Therapie ansetzt. Ein regelmäßiger, also täglicher Wechsel von Zahnbürsten wird für die Therapiedauer auf jeden Fall empfohlen, um einen erneuten Ausbruch der Erkrankung zu verhindern. Die Mundpflege, und auch weitere pflegerische Tätigkeiten im Bereich des Mundes sollten mit Handschuhen durchgeführt werden, um eine eventuelle Übertragung zu verhindern. Ebenso ist eine gründliche Reinigung der Hände danach extrem wichtig.

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PROPHYLAXE von SOOR & PAROTITIS

Der wichtigste Punkt bei der Prophylaxe ist die regelmäßige Mundhygiene sowie die Inspektion des Mundraumes, um eine beginnende Erkrankung frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Bei Menschen, die keine Nahrung oder Flüssigkeit oral aufnehmen können oder dürfen, sollte der Mundraum regelmäßig mit Wattestielträgern (auch bekannt als Q-Tips), in Tee oder Ahnliches getaucht, befeuchtet werden. Damit wird eine ausreichende Befeuchtung des Mundraumes gewährleistet und einer Ansiedlung von pathologischen Bakterien oder Pilzen entgegengewirkt. Bei Bewohnern, die zur Risikogruppe zählen, sollte mindestens zweimal täglich eine gründliche Mundinspektion durchgeführt werden. Mindestens alle zwei Stunden sollte der Mund ausreichend befeuchtet und nach allen Mahlzeiten ordentlich gereinigt werden. Bei Bewohnern, die selbstständig eine ausreichende Mundpflege durchführen können, reicht es, sie nach Beschwerden zu befragen und bei Beschwerden oder Verdacht eine Mundinspektion durchzuführen.

Zur Mundpflege können verschiedene Substanzen (mit ärztlicher Anordnung) eingesetzt werden:
  • Kamillentee, entzündungshemmend
  • Myrrhentinktur, desinfizierend
    Salbeitee entzündungshemmend, entschleimend
  • NaCl 0,9% entschleimend, regt den Speichelfluss an
  • „Künstlicher Speichel“ zur Anfeuchtung der Mundschleimhaut (z. B. Glandosane-Spray (R))
  • Antimykotika nach ärztlicher Anordnung, prophylaktisch und therapeutisch bei Soor
  • Wasser mit Kohlensäure löst effektiv Beläge, kann aber für den Bewohner unangenehm sein

Ein wichtiger Punkt bei der Soor- und Parotitis-Prophylaxe ist das Anregen des Speichelflusses. Dies kann primär durch Ausstreichen der Speicheldrüse und massieren der Kaumuskulatur erfolgen. Zusätzlich kann dem Betroffenen auch ein sogenanntes „Kausäckchen“ angeboten werden, in welches man z. B. Zitronenscheiben oder auch etwas mit dem Lieblingsgeschmack des Bewohners hineingeben und dadurch den Speichelfluss anregen kann. Auch Kaugummis sind eine gute Alternative, sofern diese vom Bewohner gekannt und toleriert werden. Bewohner, die ausreichend Flüssigkeit und Nahrung oral aufnehmen, haben in der Regel einen ausreichenden Speichelfluss und benötigen keine manuelle Anregung.

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